Meine Strecke, meine Kilometer, meine Schritte…

Meine Wanderung von Cormòns nach Maria Plain

Route:                                           Kilometer:              Schritte:

  1. Cormòns –          Udine                        29,3                     39.882
  2. Udine –                Artegna                     27,0                     38.987
  3. Artegna –             Resiutta                  26,3                     39.800
  4. Resiutta –            Malborgetho        30,9                     47.373
  5. Malborgetho –    Tarvisio                  21,0                     32.738
  6. Tarvisio –             Villach                      26,1                      38.099
  7. Villach –               Feistriz                      21,8                      34.770
  8. Feistriz –              Spittal                       20,1                       32.500
  9. Spittal –               Gmünd                      18,7                        28.799
  10. Gmünd –             Innerkrems              20,1                       31.497
  11. Innerkrems – St. Margarethen      26,0                       37.786
  12. Margarethen –    Mariapfarr            21,4                        31.363
  13. Mariapfarr –        Oberhüttensee   32,5                        46.144
  14. Oberhütte –        Mandling                22,0                         32.137
  15. Mandling –          Lungötz                   21,0                        30.384
  16. Lungötz –             Abtenau                 14,7                         20.093
  17. Abtenau –            St. Koloman         20,4                         27.680
  18. St. Koloman –     Hallein                    24,4                         32.848
  19. Hallein –              Maria Plain            20,3                          30.530

Gesamt:                                                444,0                       653.404

 

Bilder vom Pilgerempfang in Maria Plain

So viele Freunde und Kollegen warteten auf mich!
Helmut Naderer kehrt von Pilgerreise zurück. Bilder von Andreas Kolerik
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017
Helmut Naderer kehrte von Pilgerreise zurück.
Am Mittwoch ist der Politiker am Endpunkt seiner Alpenüberquerung in Maria Plain angekommen. Foto: Kolarik Andreas 06.09.2017

 

Der Salzach entlang und abschließende Impressionen

Ab der Keltenstadt Hallein geht es der Salzach entlang.

In Hallein übernachte ich in einer einfachen Unterkunft. Es gehört zum Pilgerbrauch sich möglichst einfach einzuquartieren.

Einfaches Pilgerbett
Waschbecken im Pilgerzimmer.
Kurzer Abstecher vom Treppelweg in den Regierungsbezirk Salzburgs: kurzer Wanderbericht an dieLandtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf.

Ein Wiedersehen mit der alten Keltenstadt

Beim  ersten Blick aus dem Fenster sehe ich es sofort. Mein Herz hüpft vor Freude. Wolken, Nebel und Regen sind weg. Die Sonne gibt sich alle Mühe hinter den Bergen hervorzukommen. Auch die mächtigen Spitzen der Alpen sind wieder zu sehen. Und siehe da! Sie sind voller Schnee. Meine Schuhe und Socken sind auch halbwegs trocken geworden. Vorm Aufbruch Richtung Hallein wird noch ordentlich gefrühstückt. Dazu gibt es die Kronenzeitung aus Salzburg. Redakteur Wolfgang Weber hat meinen Besuch in der Volksschule in Tarvis redaktionell aufgegriffen. Er berichtet auf zwei Seiten mit seinem bekannt brillanten literarischen Talent ausführlich darüber.

Der Wolkenvorhang ist weg. Herrliche Aussicht auf den Trattberg.
Der Schlechtwettereinbruch der letzten drei Tage brachte den ersten Schneee im Gebirge.
Medienbericht über meinen Besuch in Tarvis.

Montagmorgen! Am Weg nach Bad Vigaun muss ich ein Stück entlang der Landesstraße gehen. Wie an so vielen Straßen im Land Salzburg sehe ich gleich mal die Warnung „Achtung Fahrbahnschäden!“ Die Landesregierung lässt ihre Bauten, das sind auch Straßen, verkommen. Der Rechnungshof hat dies schon mehrmals kritisiert. Geholfen hat es leider nicht. Statt die Straßen Stück für Stück zu sanieren, werden Warnschilder und Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgestellt. Freilich, das ist billiger, aber ob es auf Dauer sinnvoll und wirtschaftlich ist, das hinterfragt offenbar niemand. Ein herziges Verkehrszeichen habe ich am Ortseingang von Bad Vigaun gesehen. Es zeigt, dass die Menschen hier ein Herz für Tiere haben. Und geschwindigkeitshemmend ist es obendrein.

Verkehrszeichen „Andere Gefahren“ mit Ente, statt dem Rufzeichen im weißen Dreieck.

In Bad Vigaun mache ich eine Runde im Dorf. Kirche und Gemeindeamt sind die zentralen Punkte. Ein „Kirchenwirt“ fehlt. Das ist sehr selten. Neben der Dorfkirche ist in den meisten Gemeinden ein Gasthaus zu finden. Nach der anstrengenden Messe am Sonntag hat sich so mancher den Frühschoppen verdient. Außerdem wird am Stammtisch besprochen, was die ganze Woche im Dorf so geschehen ist. Und politisiert wird sowieso. Welche Partei hier wohl die „Stammtischhoheit“ hat?

Herrlichdes Wanderwetter. Sonnig, aber nicht mehr so heiß,  wie vor dem Schlechtwettereinbruch. So maschiere ich fröhlich in die alte Keltenstadt, nach Hallein weiter. Die Stadt hat schon viele wirtschaftliche Auf- und Abstiege erlebt. Der reichtumbegründende Salzbau musste eingestellt werden und so mancher hier angesiedelte Industriebetrieb sperrte seine Pforten, andere eröffneten dafür wieder.

Vor Jahren hatte die Stadt den Spitznamen: „Klein Istanbul“.  Durch den hohen Arbeiterbedarf der Industrie siedelten sich viele Türken und Andersstämmige in Hallein an. Von all dem merke ich diesmal gar nichts. Am zentralen  Bayrhamerplatz bei einem Espresso und Soda-Zitrone sitzend genieße ich das Treiben. Die italienische Gelateria zieht mächtig viele Menschen an. Vor allem Jugendliche! Die Stadtväter haben den Ort ziemlich herausgeputzt. Der Platz, wie überhaupt die Altstadt, hat ein tolles Pflaster bekommen. Die teilweise sehr, sehr alten Häuser wurden großteils vorbildlich saniert.

Ein Bild von der wieder florierenden Holzindustrie in Hallein.

Hallein kenne ich schon seit meiner Lehrzeit als Kupferschmied. In den Jahren 1979 bis 1982 habe ich hier die Berufsschule für Metallverarbeitung besucht. Zwei Monate durchgehend, pro Lehrjahr. Um 6 Uhr musste ich in Seekirchen in den Zug einsteigen, um zeitig zu Schulbeginn in Hallein zu sein. Fachrechnen und Politische Bildung waren meine Lieblingsfächer. In der Praxis unterrichtete uns Meister „Möbius“. Er lehrte mich aus Kupfer fein hämmernd kleine Kunstwerke zu formen.

Seit 35 Jahren war ich nicht mehr bei der Schule. Heute nutze ich die Gelegenheit und mache einen Abstecher zum Schulgebäude. Fast unverändert! Ich habe meine ehemalige Wirkungsstätte sofort wiedererkannt.

Ein Wiedersehen nach 35 Jahren: Berufsschule für Metallverarbeitung in Hallein.

Am Weg zur Berufsschule fällt mir das kleine Cafè rechts neben der Straße im Erdgeschoss eines Wohnblocks auf. „Servus“, lautet der jetzige Namenszug. Es hieß damals sicher anders. Dort saßen wir Berufsschüler manchmal, wenn wir auf den Zug warten mussten oder sich sonst Zeit dafür ergab. Der damalige Postenkommandant von Hallein, ein elegant auftretender Mann, war ebenso öfters anzutreffen. Und an eine ganz besondere Begegnung in dem Cafè erinnere ich mich spontan. An Fred Sinowatz! Er war damals noch nicht Bundeskanzler, aber Unterrichts- und Sportminister. Meine erste direkte Begegnung mit einem Mitglied der Bundesregierung. Wir waren ob seiner Prominenz ganz ergriffen. Da saß jemand, den ich sonst nur aus dem Fernsehen kannte. Die Bilder habe ich nun wieder ganz genau vor Augen. Er war am Nebentisch mit anderen, mir unbekannten, aber vermutlich wichigen Leuten. Sinowatz trank ein kleines Bier und bestellte eine Packung Zigaretten. Eine Zigarette rauchte er. Die restliche Packung ließ er liegen. Fette Beute für uns Lehrlinge. Die Lehrlingsentschädigung war ja nicht gerade üppig. Und so freuten wir uns über die gratis Packung „Tschick“. Weltweit bekannt war der Burgenländer geworden, weil bei seiner Eröffungsrede von den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck das Mikrofon plötzlich ausfiel. Mit Strom wiederversorgt, sagte er, es werden wohl einfache Spiele! Gemessen an denen, die folgten, waren sie es auch.

In diesem Cafè traf ich zum ersten Mal ein Mitglied der österreichischen Bundesregierung persönlich.

 

 

 

Wasserreich – Österreich

Die Abtenauer können einem richtig leid tun. Ihr „HeuARTfest“ ist der Höhepunkt im Jahreskreis der Veranstaltungen. Aus Heu und Stroh gebastelte Figuren und Bauwerke sind überall zu sehen. Wochenlange Arbeit und viel Kreativität steckt darin. Jung und alt ist auf den Beinen und Gäste aus nah und fern sind gekommen. Kurzfristig bauen kräftige  Männer der Straße entlang Stände als Regenschutz auf. Egal wie das Wetter ist, gefeiert wird auf jeden Fall. Richtig so!

Für mich ist die Zeit zum Weitergehen gekommen. 20 Kilometer sind das Tagesprogramm. Es regnet zwar unentwegt, trotzdem habe ich den Drang aufzubrechen. Das Gehen hat inzwischen einen fixen Zeitabschnitt im Tagesplan. Wer zwei, drei Wochen zu Fuß unterwegs ist, bekommt ein neues Verhältnis zum Leben. Auch wenn sich so mancher Wanderer und Pilger schon am Anfang des Weges möglichst wenig Gepäck im Rucksack aufbuckeln will, so merkt er doch erst während der Reise, wie wenig er eigentlich braucht. Und mit dem Abwurf von all dem anderen Ballast werden auch die Gedanken und Gefühle immer leichter und flüssiger, ja runder. Der Kopf wird durch das rhythmische Vorwärtsgehen frei für Neues, falsche Ziele werden enttarnt und durch Bessere ersetzt. Gehen! Einfach unendlich inspirierend.

Hier ein Auszug meiner Erlebnisse und Bilder an einem durchgehend verregneten Tag:

Regennasses Zentrum von Abtenau – die Vereine lassen sich aber nicht entmutigen und bauen Stände auf.
Aus der zuvor fröhlich dahinplätschernden „Lammer“ ist ein wilder, alles mitreißender Wildbach geworden – ganze Bäume treiben flußabwärts.
Mein Weg im Nebel entlang von Felswänden nach St. Koloman und …
… überall tritt Wasser heraus, so stark regnet es.
Völlig durchnässt, aber wohlbehaltnen in Sankt Koloman angekommen.

 

Danksagung an meine Lederhose!

Seit gestern schüttet es durchgehend. Die Prognosen für heute sind nicht besser. Es hilft nicht. Mein Tagespensum an Kilometern ist wetterunabhängig zu erfüllen. Und so mache ich mich bei strömendem Regen in Annaberg-Lungötz auf. Bei der Ortsausfahrt suche ich mir für eine Viertelstunde bei der Bushaltestelle trockenen Unterstand. So stark ist inzwischen der Regen geworden.

Keine Wetterbesserung. Strömender Regen beim Verlassen von Annaberg-Lungötz- die Bushaltestelle gewährt mir Schutz.

Als der Regen um eine Spur nachlässt, mache ich mich geradewegs nach Abtenau auf. Von den Schönheiten des  „Lammertals“ sehe ich leider nicht viel. Visuell auch keine Spur vom Tennengebirge, keine Spur vom Dachstein, nur die „Lammer“ begleitet mich ein Stück des Weges. Links und rechts springt immer mehr Wasser die wolkenverhangenen Bergmassive herunter.

Unzählige Wasserfälle stürzen zur „Lammer“ herunter.

Die Regenintensität lässt nicht nach. Mit zunehmender Strecke spüre ich nicht nur das Nass in den Schuhen und am unteren Rand der Lederhose, sondern auch die Hände melden sich. Die Nerven der Finger bringen dem Gehirn zur Kenntnis: kalt ist es! Handschuhe habe ich nicht im Gepäck. Mit Sichtschutz durch die regendichte Pelerine stecke ich meine Hände in die Taschen der Lederhose. „Angenehme Wärme“,  melden nun die Finger ans Gehirn.

Stichwort „Lederhose“. Ein geniales Kleidungsstück. Seit Beginn meiner Wanderung vor 15 Tagen in Italien trage ich sie täglich. Welche Hose, welches Kleid, welches Kleidungteil kann man so oft und so lange am Stück tragen? Ohne es zu waschen, zu trocknen, zu bügeln oder sonst irgendwie zu pflegen. Diesbezüglich hat die Lederhose ein „Alleinstellungsmerkmal“ und „klass“ angezogen ist man auch immer damit. In Italien habe ich noch den einen oder anderen verwunderten, aber wohlwollenden Blick geerntet. Im österreichischen Alpenraum gehört die Lederhose zum Alltagsanblick. Nicht nur der einfachen Pflege wegen liebe ich meine Lederhose. Sie ist für den Träger eine Art Klimaanlage. Ist es heiß, so kühlt sie, ist es kalt, so wärmt sie. Meine erste Lederhose hatte ich bereits als Einjähriger. In „Schwarzweiß-Fotos“ ist das festgehalten. Damals konnte mir nicht bewusst sein, dass die Lederhose eine lange Tradition hat. Als Sohn der Schneidermeisterin „Paula“ habe ich inzwischen bekleidungsgeschichtliches Wissen erlangt: Kaiser Franz Joseph, König Maximilian aus Bayern oder der steirische Erzherzog Johann haben sie schon getragen. Als erster Papst hat Pius XI eine Chiemgauer Delegation in der kurzen Lederhose, bayrisch die „Wichs“, empfangen. Erst damit wurde die Lederhose in der Kirche salonfähig. Auffällig an den Lederhosen ist der Hosenlatz, das Hosentürl, der offenkundig auf die Schamkapsel der Männer im Mittelalter zurückgeführt wird. Seinen Ursprung hat die Lederhose aber als Arbeitshose der Bauern. Sie wussten zu schätzen, was auch mir gefällt: bodenständig, trachtig, widerstandsfähig, pflegeleicht, wärmend und kühlend, je nach Bedarf! Liebe Lederhose: „Danke für deine guten und treuen Dienste. Hoffentlich begleitest du mich noch lange. Und mit jedem Tragetag wirst du noch schöner!“

Geniales Kleidungsstück: meine Lederhose ist pflegeleicht, wärmt oder kühlt, je nach Bedarf.

Nach 500.000 Schritten kommt der Wetterumschwung

14 Tage herrliches Wanderwetter habe ich hinter mir. 500.000 Schritte habe ich bis heute gemacht. Zugegeben, die 40 Grad im Schatten zwischen Cormòns und Udine waren schon beschwerlich, aber immer noch besser als viel Regen. Es war heiß, es war warm und die zwei, drei „Schütter“ habe ich in Unterständen gut abwarten können. Doch jetzt wird alles anders. Der Wetterbericht spricht von Schneefall bis auf 1700 m herab. Gottseidank habe ich meine höchsten Passagen schon hinter mir. Zwei Tage später, wenn ich gestartet wäre, so hätte es mich wahrscheinlich am Oberhüttensee mit meiner Lederhose eingeschneit. Und noch was zugegeben, für einen richtigen Wintereinbruch ist mein Rucksack nicht bepackt. Zu schwer hätte ich durch das mediterrane Italien und durchs sommerliche Kärnten geschleppt.

Morgens werde ich dann wirklich vor nasse und kalte Tatsachen gestellt. Meine Route geht via Filzmoos und Lungötz nach Annaberg. Es schüttet den ganzen Tag, wie aus Kübeln. Ganz kurze Pausen lassen zwar Hoffnung aufkommen, doch eben immer nur kurz.

Mit Regenkleidung und Wanderkarte in Filzmoos.

Von Filzmoos geht es auf den Langeggsattel Richtung Lungötz. Mehrmalige Auf- und Abstiege sind zu absolvieren. Trotz modernen Regenschutzes kommt nicht so wirklich Freude auf. Die Wege sind gut ausgebaut, aber ständiger Regen unterminiert die Motivation. Trotzdem mache ich unentwegt weiter. Es bleibt mir auch gar nichts anderes übrig. Hier heroben gibt es nur Wald und den Weg. Kein einziger Wanderer kommt mir bei dem „Sauwetter“ unter. Im Nebel – ich glaube, ich bin durch Wolken gegangen – fällt auch die Orientierung nicht immer so leicht. Die Wege ähneln sich zu sehr. Ich kämpfe mich Meter für Meter vorwärts. Dank des tollen Regenschutzes bleibt der Rucksack völlig trocken. Der untere Rand der Lederhose bekommt aber schon seine Feuchtigkeit ab.

Der große Blick zur Bischofsmütze bleibt mir wegen des Regens verwehrt.

Wem der Blick in die Ferne verwehrt ist, der sieht seine nahe Umgebung um so besser. Heute ist der Tag, an dem die Tiere, die es nass lieben „Kirtag“ haben. Frösche und Kröten hüpfen mir reihenweise über den Weg. Und dann schärft sich mein Blick noch mehr. Ich entdecke Kaulquappen am Wegesrand. Kaulquappen habe ich wahrscheinlich seit meiner Kinderheit nicht mehr so beobachtet. 20, 30 Exemplare flitzen in der Pfütze hin und her. Gewarnt von meinem Schatten scheinen sie aufgeregt zu sein. Ein Bild zu machen ist mindestens so schwer, wie einen der Frösche vor die Linse zu bekommen. Bei einer der Kaulquappen scheint dann doch die Neugier vor der Furcht zu obsiegen. Sie hält still und wird mein heutiges „Model“:

Der Regen nimmt die Sicht in die Ferne. Beobachtungen im Nahbereich sind dann um so spannender.
Ein Pilz, den man nicht pflücken und schon gar nicht essen sollte, am Langeggsattel.
Im Regen entdeckt: vermorschter und vermoderter Jäger-Hochstand mit Seltenheitswert am Weg nach Lungötz.

Ich habe es bisher ja nicht verheimlichen können. Geschichtlich bin ich schon interessiert. Von einem „Hobby-Historiker“, so wie mich die Salzburger Nachrichten tituliert haben, bin ich aber weit weg. Ein Körnchen Wahrheit mag aber vielleicht schon dran sein. Bei meinem einsamen Weg heute über die Berge denke ich immer wieder so etwa 2200 Jahr zurück. Die legendäre Alpenüberquerung von „Hannibal“. Der Karthager aus dem heutigen Tunesien konnte die Römer am Seeweg nicht besiegen. Er änderte seine Strategie. Er griff nicht auf dem Seewege an, sondern marschierte am Landweg über die Alpen, Richtung Rom. Aber nicht er allein, oder er und sein Gefolge gingen den schweren Weg über das winterliche Hochgebirge. 50.000 Soldaten und 37 Kriegselefanten begleiteten ihn. Noch  bevor es zur ersten Schlacht kam, waren die Hälfte der Soldaten und die Hälfte der Elefanten tot. So sehr litten sie unter den Strapazen der Alpenüberquerung.

Trotz des frustrierenden Schlechtwetters freue ich mich, dass ich nicht der Mission „Hannibals“ angehöre. Dass nicht Krieg und Eroberung mein Ziel ist, sondern einfach nur Dankbarkeit und der Wunsch nach Frieden für immer zwischen Italien und Österreich und Frieden für alle Menschen dieser Welt. Denn: In historischen Zeitepochen gesehen, sind die seit 1917 vergangenen 100 Jahre, der zwölften und letzten Schlacht am Isonzo zwischen Österreich-Ungarn und Italien, nur ein Wimpernschlag.

 

 

 

 

Nächtliche Erlebnisse im Matratzenlager

Ich gestehe! Auf einer Hütte in einem Matratzenlager habe ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr geschlafen. Und wenn, dann vor vielen Jahren mit Bekannten und Freunden. Diesmal kenne ich keinen Einzigen meiner Bettgenossen. Zwei Männer, zwei jüngere Pärchen und ich werden von der jungen Wirtin dem Zimmer mit der Nummer 1 zugewiesen.

Am Abend komme ich mit einem Deutschen, der allerdings schon zwanzig Jahre in Wien lebt, am Tisch ins Gespräch. Zuerst erfahre ich von seinen überstanden Krankheiten, einem Herzinfarkt und seiner Hüftoperation, bis wir auf meine Berufe zu sprechen kommen. Da blüht sein Wissensdurst förmlich auf.  Polizei und Politik dürften seine Lieblingsthemen und Wisssengebiete sein. Ich komme gar nicht dazu, alle aus seinem Mund heraussprudelnden Fragen wirklich zu beantworten. Aber der Pensionist kennt sich zweifellos mit den österreichischen Gegebenheiten, dem rotschwarzen Postenschacher in der Politik und im Beamtentum, aus. Er liefert Beispiele aus Wien, die sogar mir als „Hartgesottenem“ die „Grausbirne“ aufsteigen lassen. Unsere gemeinsame Schlussfolgerung: Wien ist wirklich noch schlimmer als Salzburg. Dem Gespräch primär folgend isst er nebenbei einen  Grillteller mit zwei Koteletts und einem Berg an Beilagen. Bei der Hälfte gibt er auf und meint zum Kellner: das Essen sei zu salzig. Der Kellner bietet als Entschuldigung eine Suppe und ein Glas Wein an. Suppe nein, Wein ja! Nach dem Abendessen verabschieden wir uns. Der Mann wurde im anderen Gemeinschaftsraum untergebracht.

Meine 32 Kilometer und die wohl weit mehr als 1000 Höhenmeter in den Beinen spürend, begebe ich mich um halb 9 Uhr zu Bett, nein zur Matratze. Ich schlafe direkt am Fenster im oberen Stockbettbereich. Eingewickelt in die gemietete „Schlafsack-Bettwäsche“ dauert es nicht lange und schon bin ich ins Land der Träume versunken.

Matratzenlager Nr. 1 auf der Oberhüttensee-Alm.

Am Schauplatz: Stockfinstere, völlig ruhige Nacht auf 1.850 Meter Seehöhe. Man meint förmlich jede Bewegung eines Grashalmes zu hören. Plötzlich weckt mich ein Geräusch! „Tripptrapp“höre ich im Raum. Die Tür geht knarrend auf und den leichten Tritten nach, macht sich eine der Frauen auf den Weg zum WC im Gang. Sie kommt zurück, bewaffnet mit einer kleinen Stabtaschenlampe, und legt sich wieder ins Lager. Es folgt noch ein Geflüstere mit ihrem Freund. Dem Inhalt nach, sind sie sicher der Meinung, dass die anderen sie nicht hören können, ein schmatziges „Bussal“ – und dann Ruhe. Ich drehe mich einmal hin und her, schlafe frohsinnig wieder ein. Unbekannte Zeit später: durch einen erdbebenartigen „Rumpler“ werde ich abrupt geweckt. Der andere Mann auf der oberen Etage des Bettlagers ist „tramhappat“ (schlaftrunken) die Bettleiter hinuntergefallen. Er sitzt auf seinem Hinterteil, schimpft und entschuldigt sich zugleich und geht dann seines Weges in den Gang. Danach fällt es mir nicht mehr so leicht einzuschlafen. Andere Bettgenossen sind da nicht so zimperlich. Es dauert nämlich nicht lange und ich höre leichte bis laute Schnarchgeräusche. „Schäfchenzählen“ ist mir als Einschlafhilfe zu wenig hilfreich, so gehe ich meinen italienischen Wortschatz durch und denke mir ein paar Konjugationen durch. Ein Beispiel: „sapere – heißt: wissen“, ich weiß: „so“, du weißt: „sai“, er, sie, es weiß: „sa“, wir wissen: „sappiamo“, ihr wisst: „sapete“, sie (Mehrzahl) wissen: „sanno“. Irgendwann schlafe ich dann doch wieder weg. Zuvor höre ich noch Geräusche, die wohl der Entweichung von Gasen zuzurechnen sind. Geruchsmäßig bleibt mein Eck am Fenster glücklicherweise verschont.

Obwohl die nächtlichen Ereignisse – vielleicht waren es Träume – auf ein gewisses Schlafdefiziet hindeuten könnten, bin ich um 6 Uhr „putzmunter“. Die ersten Sonnenstrahlen versuchen sich über die steile Felsenwand des „Merecks“ zur Hütte und zum See. Ich mache mich auf den Weg an den See und fange ein paar einzigartige Sonnenaufgangsmomente ein. Von meiner Morgenwanderung zurückgekehrt gibt es ein richtig uriges Alm-Frühstück. Der Kaffee ist nicht erwähnenswert, aber das Schwarzbrot, bestrichen mit der selbstgemachten Butter… Ein „Haubenkochfrühstück“ kann nicht besser schmecken, bin ich bei jedem Biss ins Butterbrot felsenfest überzeugt.

6 Uhr: Sonnenaufgang am Oberhüttensee in den Radtstätter Tauern.
Malerische Morgen-Dämmerung mit ersten Sonnenstrahlen über das Mereck auf der Oberhütte am See.

Auf gehts gleich nach dem Frühstück. Der Weg führt eine knappe Stunde über Stock und Stein steil hinunter zur „Vögei-Alm“ und dann hinaus zur Ortschaft „Forstau“. Sie ist mit nicht einmal 600 Einwohnern eine der kleinsten Gemeinden Salzburgs. Eine Rast beim Forstauer Wirt ist allemal zu empfehlen, zumal der Wanderer schon wieder dreieinhalb Stunden Gehen in den Beinen hat. Doch bevor er noch die Küche des Wirtes riechen kann, wird der Wanderer mit einem Blick auf das Dachsteinmassiv belohnt, der einem das Herz aufgehen lässt:

Der überwältigende Anblick des Dachsteinmassivs aus Forstau von der Vögei-Alm kommend.
Der Weg über Fels und Stein ins Tal zur Vögei-Alm.
Die „Pferde-Rasselbande“ ist für alles zu haben…
Die junge Kuh genießt unbefangen den herrlichen Sommertag. Schon tags darauf ist Schneefall ab 1700 Meter angesagt.

 

 

Die Königsetappe! 32,5 km und 1000 Höhenmeter

Kirche Mariapfarr

Um 8 Uhr breche ich in Mariapfarr auf. Auf dem Programm steht der lange Weg zum Oberhüttensee. Zuerst steuere ich die Gemeinde Weißpriach an. Eine Passantin mit einem großen schwarzen Hund verrät mir eine Abkürzung auf dem Wald- und Wiesenweg zwischen den beiden Gemeinden. Ich nehme den freundlichen Vorschlag gerne an, stehe jedoch nach ein paar Kilometern mitten im Feuchtgebiet der „Longa“. Den ganzen Weg zurück gehen oder versuchen von Stein zu Stein, von Grasbüschel zu Grasbüschel zu hüpfen, um so das seichte, aber große Biotop zu überqueren? Ich entschließe mich für Variante zwei. Und es dauert nicht lange und schon ist es geschehen. Ich versinke fast knöcheltief im Schlamm. Socken und Schuhe sind naß. Beides ziehe ich aus und watschle barfuß durch das kalte Naßgebiet. Pfarrer Kneipp hätte seine Freude gehabt. Erst kurz vor Weißpriach ziehe ich meine Schuhe wieder an.

Im Schlamm des Feuchtgebietes der „Longa“ versunken.

Bis jetzt war der Himmel „Wolken- oder Nebel verhangen“. Und während ich der Bauerstochter vom Bauern rechts beim Ortseingang meine Wandergeschichte erzähle, öffnet sich der Himmel im schönsten Blau. Ich freue mich, denn mit so viel Sonne werden auch meine Schuhe und Socken bald wieder trocken sein.

Der Nebel lichtet sich über dem Weißpriachtal.

Taleinwärts und stetig bergaufschreitend gelange ich noch vor Mittag zur Grangleralm auf 1350 Meter Seehöhe. Vor der Alm ist Platz frei. Ich sitze nicht lange auf meinem halb schattigen, wie halb sonnigen Platz, als ein Pensionistenpaar mit den Worten: „Herr Abgeordneter, dürfen wir uns zu ihnen setzen“, um einen Sitzplatz an meinem Tisch anfragt. „Gerne“, sage ich und stelle klar: „Ein Sie gibt es hier heroben sowieso nicht und einen Abgeordneten schon erst gar nicht“. Alle lachen und wir kommen gleich freundlich ins Gespräch. Der Mann war früher Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht und kennt natürlich den Flachgauer Bezirksleiter Walter Ochmann. Für die Berg- und Naturwacht war ich viele Jahre lang „ressortzuständig“ und die gemeinsamen Waldsäuberungsaktionen mit dem Bezirkschef  in Seekirchen waren immer ein großer Erfolg. Später gesellt sich noch der frühere Amtsleiter der Gemeinde Tamsweg mit seiner Frau zu uns. Auch er erkennt mich sofort und will von mir wissen, wie die Nationalratswahl im Oktober ausgehen wird. Da bin ich dann aber doch überfragt. Zu viele Faktoren sind derzeit für mich noch offen, um eine seriöse Einschätzung machen zu können. Während ich mein Bier austrinke und mich schön langsam verabschiede, bringt „Verena“, die hübsche Sennerin, Schweinsbraten um Schweinsbraten zu den Gästen. Die Spezialität der Alm, wie mir meine einheimischen neuen Freunde verraten.

Stimmiges Almbier!
Sennerin Verena als fleißige Schweinsbratenkellnerin.

Mit den besten Wünschen verabschiedet, mache ich mich auf zu meinem nächsten Ziel, dem „Oberhüttensee“ und seiner Alm auf 1850 Meter. Irgendwie hat wohl das „Frühschoppenbier“, das ich nicht gewöhnt bin, das Seinige getan. Jedenfalls übersehe ich die Abbiegung nach rechts und marschiere strebsam Meter um Meter nach oben, vermeintlich zum Oberhüttensee. Nach eineinhalb Stunden komme ich schweißgebadet zu einem See und einer Alm und bin vorerst überglücklich, die heutige Etappe geschafft zu haben. Doch wie es sich herausstellt ist es der „Wirpitschsee“ und die „Toni-Mörtel-Hütte“. Trotz der Tröstungsversuche durch die Sennerin und ihre beiden Töchter, steht mir die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Die drei wollen mich mit einer Portion „Kaiserschmarren“ wieder fröhlicher stimmen. Eine ganze Portion ist mir zu viel, aber kosten mag ich schon. Resümee: einfach himmlisch gekocht!

Ziel vermeintlich erreicht, aber es ist nicht der Oberhüttensee, sondern der Wirpitschsee auf 1700 Meter.

Es nützt nichts. Die vielen Kilometer und die 350 Höhenmeter waren umsonst. Eine steile Felswand versperrt den direkten Weg zu meinem Ziel. Ich muss die ganze Strecke wieder hinunter gehen und sorgsam nach der richtigen Abzweigung suchen. Ich finde sie und lese am Wegweiser „2,5 Stunden zur Oberhüttenseealm“. Es ist heiß, sehr heiß sogar, vielleicht ist mir durch meinen Orientierungsfehler aus Ärger innerlich noch heißer. Aber was hilfts? Ich muss heute noch auf die Alm, wo ich übernachten möchte. Und so setze ich den ersten Schritt, denn wie bekannt, auch der längste und mühsamste Weg beginnt mit dem ersten Schritt, will man ans Ziel kommen.

Impressionen von meinem nun richtigen Weg zur Oberhüttensee-Alm, wo ich um 18 Uhr, doch ein wenig ausgepowert, eintreffe:

Am Weg zum See: romantische Wasserfälle.
Blick zurück ins Weißpriachtal.
Zweistündiger, steiler, felsiger Aufstieg zur Alm.
Heilfroh und zugegebenerweise etwas geschafft am Oberhüttensee. Der steile Berg im Hintergrund ist das Mereck.

 

 

 

 

Keine pseudomodernen Bauten, dafür freundliche Polizei

Ich habe meinen größten Teil des Lungaus durchwandert. Zum Einklang natürlicher Ursprünglichkeit gehört auch das menschliche Gefühl für Eingriffe ins Landschaftsbild. Die Authentizität des Ortsbilds und der Landschaft kann durch moderne Architektur massiv geschädigt werden. Negatives Beispiel: der zentrale Flachgau, wo die Diktatur des Hässlichen architektonisch der Regelfall geworden ist. Ganz besonders bei mit Steuergeld geförderten Genossenschafts- und Bauträgerwohnungen. „Schuhschachtlbau“ ist das Synonym für einfallslose, gradlinige, billige Architektur. Die Bauwerke umfassen trivial gesagt „Länge mal Breite mal Höhe“ und das immer mit Flachdach, so wie es im Nahen Osten vielleicht herkömmlich ist, aber nicht im alpenländischen Raum. Warum fahren wir in die Urlaubsdestinationen nach Italien, nach Griechenland oder Spanien? Ja stimmt, weil dort das Mittelmeer zum Baden ist. Aber auch weil dort stimmig Landschaft mit Architektur übereinpasst. Warum sollen Urlauber zu uns kommen, wenn plötzlich in unseren Alpenraum hypermoderne Wohnanlagen und Hotels gestellt werden, die nichts mit unserer Kultur und Geschichte zu tun haben. Bauten mit zumeist fremdartigen Flachdächern, weil der häßliche Bau ja auch noch möglichst billig sein muss.

Der Lungau ist über den Verdacht der pseudomondernen Architektur erhaben. Mit Ausnahme von zwei, drei Bauten im Bezirkshauptort habe ich überhaupt keine  schuhschachtelähnlichen Bauten entdecken müssen. Im Lungau haben die Baubehörden – also die Bürgermeister – bei der Erteilung von Baubewilligungen noch das Fingerspitzengefühl, das ein Kommunalpolitiker haben sollte. Die Architektur ist landschaftsgerecht und fügt sich so, wie seit Jahrhunderten bewährt, in den Baubestand ein. Eine große Verneigung vor den weitsichtigen Bürgermeistern ist hier angebracht.

Vor noch etwas „Eingeschlepptem“ hat sich der Lungau bewahrt. Im ganze Bezirk sehe ich kein einziges „Indisches Springkraut“. Diese invasive Pflanze hat meinen bisherigen Weg durchwegs gesäumt. Sie verdrängt die heimische Pflanzenwelt. Warum sie sich nicht in den Lungau traut, weiß ich nicht.

Übersichtsbild aus St. Leonhard über Tamsweg. Die Lungauer konnten die vom Land Salzburg auch noch geförderte „Hässlich-Architektur“ mit „Schuhschachtelbauten“ erfolgreich abwehren.

Via Tamsweg geht es weiter bis Mariapfarr. Eine herzliche Gemeinde. Und gerade wie ich den Ort betrete, kommt mir der Kommandant der örtlichen Polizeiinspektion Peter Pfeifenberger entgegen. Ich kenne ihn als jungen Gendarmen aus Eugendorf schon. Damals, Anfang der 90er Jahre hatten wir oft zusammen Dienst. Bei einer Einsatzfahrt wurde er einmal schwer verletzt und ich nahm den Unfall auf. Mein alter Gendarmerie-Schulkommandant, Brigadier Erich Lex, war voll des Lobes, ob des übervollständigen Aktes, den er noch am Abend des Unfalltages in Händen hielt, und meinte schmunzenld: „Da sieht man halt, wer bei mir in die Schule gegangen ist!“ Die schwere Kopfverletzung heilte Gottseidank schnell.

Später nahm sich Peter eine politische Anleihe bei mir. Als ich 2004 aus dem Landtag ausschied, folgte er bis 2013, wo ich meine dritte Periode im Salzburger Landtag antrat und er wiederum ausschied. Gemeinsam bringen wir es schon auf fünf Perioden im Landesparlament. Jedenfalls ein interessanter Gedankenaustausch. Die Polizeidienst kann je nach Gegend sehr unterschiedlich sein. Im dicht besiedelten Gebiet lagern die Probleme anders, als in den Bergregionen mit viel Fremdenverkehr.

Ein freundschaftlicher Meinungsaustausch mit Polizeikommandant Peter Pfeifenberger.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übersichtsbild aus St. Leonhard über Tamsweg. Die Lungauer konnten die „Hässlich-Architektur“ mit „Schuhschachtelbauten“ erfolgreich abwehren.